Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach ist jetzt in der Adventzeit in vielen Kirchen und Konzertsälen zu hören.
Ein wunderbares Werk! Es fasziniert und beflügelt mich immer wieder aufs Neue.
Am 30. November ist nun der Film „Living Bach“ in die Kinos gekommen. Es handelt sich um einen Dokumentarfilm der Regisseurin Anna Schmidt, die der Frage nachgeht, was es ist, was Menschen auf aller Welt zu Johann Sebastian Bach treibt?
«Er zeigt Menschen aus verschiedenen Religionen und Kulturen, die „eine ganz besondere und vielleicht lebensverändernde Beziehung zu Bach haben“, sagte die Regisseurin Anna Schmid…»
« Ob Kaffeehausbesitzer, Palliativkrankenschwester oder IT-Techniker – die Doku porträtiert Menschen aus Ländern, in denen Bach noch nicht so lange als Musiker präsent ist wie in Deutschland oder Europa. Sie kommen aus Neuseeland, Australien, Paraguay oder Malaysia. Jeder von ihnen hat eine andere Beziehung zu Bach: Den einen tröstet die Musik, für den anderen hat sie eine politische Bedeutung oder eine therapeutische Komponente. Protagonistinnen aus der Schweiz hätten einen anderen Anknüpfungspunkt zu Bach als ein Schwarzer Musiker aus Südafrika.»
MDR KULTUR, redaktionelle Bearbeitung: vp, hki
Hier einige Zitate aus dem Trailer zu dem Film:
• Ich glaube, dass Bachs Musik zeitlos ist. Deshalb studieren sie Menschen noch
überall.
• Bach ist wie die Beatles. Es ist unmöglich, ihn nicht zu lieben.
• Ich kann den schlimmsten Tag haben, wenn ich dann Bach singe, stimmt mich das
fröhlich.
• Ich würde sagen, Bach ist eine Art Therapie für mich.
• Wenn Menschen wie Bach die Welt regieren würden, gäbe es keinen Rassismus.
Und selbst aus dem Grab heraus kämpft Bach uns durch seine Musik zu vereinen.
Trotz aller Unterschiede mit Blick auf Kultur, Herkunft oder Beruf singen am Ende alle Protagonistinnen und Protagonisten gemeinsam in der Leipziger Thomaskirche. Es herrscht Harmonie. Ein südafrikanischer Protagonist erklärt das im Film so:
„Wenn alle Menschen Bach singen oder hören würden, wäre die Welt ein besserer Ort“.
Seine Begründung laut Regisseurin Anna Schmidt: „Weil man, wenn man Bach singt, genau aufeinander hören muss und alle Stimmen gleichberechtigt sind […] und es nicht möglich ist, dass sich eine Stimme über die andere erhebt.“ MDR KULTUR, redaktionelle Bearbeitung: vp, hki
Bachs Musik hat eine wohltuende Wirkung – und die Worte des Eingangschorals des Weihnachtsoratoriums prägen sich kraftvoll und mutmachend ein – die Weihnachtsbotschaft. Es tut so gut, sie trotz aller derzeitigen Ängste und Sorgen auszurufen:
Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage, rühmet, was heute der Höchste getan!
Lasset das Zagen, verbannet die Klage, stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!
Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören, lasst uns den Namen des Herrschers verehren!
Und wenn es mit dem Konzertbesuch gerade nicht klappt, können wir hier gleich mal hineinhören:
https://www.youtube.com/watch?v=DlwcZT1XVss
Pfarrerin Iris Kaufmann