Nach Texten, die aufmuntern, suche ich.
Jeden Tag die düsteren Nachrichten – wirklich glauben will ich gar nicht, dass alles im Argen liegen soll. Es heißt nur immer, es gehe bergab.
Ich kann doch nicht immer darüber lamentieren, wie furchtbar alles ist. Das kann ich doch auch der kommenden Generation, unseren Kindern, nicht zumuten!
Diesen trüben Blick auf die Welt –
Eine junge Frau, 25 Jahre alt, hat mir einmal gesagt: „Solange ich bewusst nachdenken kann, waren da immer nur Krisen“.
Die Finanzkrise in Griechenland, die sogenannte „Flüchtlingskrise“, die Klimakrise schon sowieso die ganze Zeit, Krieg in Europa und im Nahen Osten – Wirtschaftskrise auf der ganzen Welt….
Vor wenigen Tagen war ich auf der Trauerfeier einer Freundin. Sie war viele Jahre schwer krank – und ist dann mit Anfang 60 gestorben. Zu früh – finde ich. Sie war eine wirklich gute Pfarrerin, an der Schule tätig, sehr beliebt und sehr gut in dem, was sie da machte.
Ich habe sie während der Jahre ihrer Krankheit immer wieder gesehen, und sie hat mir großen Eindruck gemacht.
Sie ist optimistisch geblieben, die ganzen Jahre, auch mit Chemotherapie und vielen Schmerzen.
Sie war ein optimistischer Mensch und ist es trotz der schweren Krankheit geblieben.
Optimistisch und realistisch.
In der Traueranzeige stand der wunderbare Psalmvers 139,1:
Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.
Das hatte sie sich wohl selbst ausgesucht.
Und so suche ich nach Texten, nach Worten, die trotz der „Krisen“ den Blick ins Frohe, ins Hoffnungsvolle lenken,
Ich bin vergnügt- erlöst- befreit Gott nahm in seine Hände meine Zeit mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen. Mein Triumphieren und Verzagen- das Elend und die Zärtlichkeit. Was macht, dass ich so fröhlich bin- in meinem kleinen Reich? Ich sing` und tanze her und hin- vom Kindbett bis zur Leich` Was macht, dass ich so furchtlos bin- an vielen dunklen Tagen? Es kommt ein Geist in meinen Sinn- will mich durchs Leben tragen. Was macht, dass ich so unbeschwert- und mich kein Trübsinn hält, weil mich mein Gott das Lachen lehrt- wohl über alle Welt. Hanns Dieter Hüsch
Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht zu den vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.
Immanuel Kant (1724–1804), verkürzt zitiert nach „Kritik der Urteilskraft“ (1790)
Pfarrerin Iris Kaufmann