Weiß Gott …
„Es ist viel, weiß Gott, was ihr zu tun bekommt. Es ist komplex, weiß Gott, was ihr zu bedenken habt. Es ist anspruchsvoll, weiß Gott, was ihr vermitteln sollt.“
So beginnt ein Text von Martina Kreidler-Kos, die als Theologin für Ehe- und Familienfragen in Osnabrück tätig ist. In ihrer Arbeit begegnen ihr täglich die Probleme, die Menschen in ihren Familien erleben. So viel muss unter einen Hut gebracht werden. Offene Ehefragen, die Begleitung der Kinder, berufliche Herausforderungen, die Sorge um älterwerdende Eltern, das Ernstnehmen der eigenen Bedarfe, die Grenzen der Kraft. Das ist viel, das ist komplex, das ist anspruchsvoll! Wie gut, dass sie dann aber jeweils die Worte „Weiß Gott“ einfügt. In all dem Trubel und mit all den Sorgen, sind wir ja nicht allein. Gott weiß um all das und er kennt auch die Schwere von manchem, was wir erleben!
Diese Erinnerung lässt uns durchatmen! Das „Weiß Gott!“ erinnert an die Ressourcen, auf die wir zurückgreifen können. Und so setzt Martina Kreidler-Kos ihren Text fort:
„Doch es gibt, weiß Gott, eure offenen Herzen. Es gibt, weiß Gott, euren klaren Verstand. Es gibt, weiß Gott, eure starke Hoffnung. Es braucht, weiß Gott, unendlich viel Geduld. Es braucht, weiß Gott, unglaublich viel Geschick. Es braucht, weiß Gott, unerschöpflich viel Kraft.“
Die offenen Herzen, sie lassen wir uns nicht nehmen. Unseren klaren Verstand benutzen wir und bleiben auf der Suche nach Lösungen. Die starke Hoffnung müssen wir uns manchmal erarbeiten, aber Gott hat sie uns zugesagt. Und dann die Geduld, wie schwer fällt sie manchmal. Aber das Leben hat uns gelehrt, dass ohne sie keine neuen Entwicklungen möglich sind. Dann braucht es immer wieder viel Geschick und Kreativität, um Wege aus der Krise zu finden. Und die Kraft weiterzugehen, auch wenn wir noch nicht wissen, wohin der Weg uns führt. „Weiß Gott!“. Natürlich sind auch die Menschen an unserer Seite unendlich wichtig. Da spüren wir am dichtesten, dass wir nicht allein gelassen sind. Und auch hier gilt „Weiß Gott!“
Da ist es dann nur folgerichtig, dass der Text von Martina Kreidler-Kos in einem Segenswunsch endet:
„Und weil Gott all das weiß, vertrauen wir und bitten, dass er seinen Segen legen möge auf euch und euer Tun“
Dem Wunsch schließe ich mich gerne an – egal wo wir gerade unterwegs sind, sei es in Griechenland oder Deutschland oder an einem anderen Ort in Gottes schöner Welt.
Pastor Kurt Riecke