Weihnachtsabend im Gemeindehaus
Früher gab es das schon. In diesem Jahr wurde es wieder neu aufgelegt: Wer sich vorher angemeldet hat, war herzlich eingeladen, im Gemeindehaus zusammenzukommen. Pastorin Bährle und ich waren sehr gespannt auf die Runde. Und vorbereitet waren wir gut, hatten uns ein Rezept ausgesucht, übersichtlich in den Vorgaben, also für keine Kochprofis, aber schmackhaft im Ergebnis. Gute Freunde haben dabei geholfen, und die Frage, wieviel Chili an die Suppe ohne Fleisch sollte, blieb eine Weile diskutiert, aber dann gut gelöst. 23 Personen hatten sich angemeldet, und so wurde es eine sehr bunte Gesellschaft. Rasch waren die Kontakte aufgenommen, zu unserer Freude war auch eine griechische Familie dabei, die Mutter hatte seinerzeit im Chor mitgesungen. Es gab also ein Wiedersehen.
Es wurde ein langer Abend. Nach etlichen alten und neuen Weihnachtsliedern, die noch nicht im Gottesdienst gesungen worden waren, erklangen auch griechische Weisen, zur Mundharmonika. Der Raum wurde erfüllt von Gesprächen bei mitgebrachtem Essen. Es ist eben schön, an Weihnachten nicht allein zu sein, und so wurde dieses Angebot für diejenigen interessant, die an diesen Tagen nicht mit ihrer Familie oder Freunden zusammenkamen. Manche hatten sich aber auch zu dem Abend im Gemeindehaus extra verabredet, auch eine gute Idee.
So ganz ohne Herausforderungen blieb der Abend für die Gäste dann aber doch nicht. In Gruppen galt es ein Rätsel zu lösen, speziell zu Fragen, die alle gerade im Gottesdienst wahrgenommen hatten. Es musste aber Vieles geschätzt werden, das konnte man also gar nicht wissen, und das war sehr interessant.
Etwa die Frage danach, wieviel Orgelpfeifen die Orgel in der Christuskirche hat. Wüssten Sie das? In den drei Fragegruppen konnte das niemand in der tatsächlichen Zahl einschätzen. Es sind 940 Orgelpfeifen, und unser Organist, Chris Paraskevopoulos, weiß das genau.
Oder eine andere Frage: Wie hoch lag die Kollekte in dem Gottesdienst, den gerade alle Teilnehmenden besucht haben? Auch da war die Höhe überraschend: 643,00 €. Alles für einen guten Zweck.
Es war schön, dass auch diese Frage beantwortet werden konnte: „Welcher Satz fällt in der Bibel am häufigsten (er kam auch im Gottesdienst vor)?“ Na klar: „Fürchte dich nicht.“ Da war sie wieder, die Botschaft der Engel, in den Worten, die schon seit altersher immer wieder in der Bibel zugesagt werden. Es gibt eben Sätze, die wir nicht oft genug sagen und hören können, ob es nun im Gottesdienst in der biblischen Lesung ist oder beim Ratespiel, bei dem letztlich alle gewonnen haben.
Der Satz lässt sich merken und geht ins Herz, gesellt sich zu dem abschließenden: „Frohe Weihnachten“.
Pfarrer Martin Bergau