„Luft holen“ – 7 Wochen ohne Panik
Unter diesem Motto steht die aktuelle Fastenaktion der Evangelischen Kirche in Deutschland. Mit dem Aschermittwoch hat die Passionszeit begonnen. 7 Wochen ohne Panik – gar nicht so einfach angesichts der vielen dunklen Entwicklungen in der Welt und vielleicht auch im persönlichen Leben. Dabei wissen wir, dass Panik eine schlechte Beraterin für die Gestaltung der Zukunft ist. Aber was tun gegen die Angst?
In dem ZDF-Fernsehgottesdienst am vergangenen Sonntag legte Landesbischof Ralf Meister seiner Predigt die Geschichte von der Sturmstillung durch Jesus (Mt. 8,23ff) zugrunde. Die Jünger hatten allen Grund, in Panik zu geraten, weil Sturm und hohe Wellen das kleine Boot bedrohten. Sie weckten den schlafenden Jesus: „Herr, rette uns! Wir gehen unter!“ Seine Antwort: „Warum habt ihr solche Angst? Ihr habt zu wenig Vertrauen!“ Dann steht er auf und spricht zu dem Sturm. „Da wurde es ganz still“.
So eine schnelle Hilfe wünschen auch wir uns. In unserem Alltag sieht es oft anders aus. Pastorin Iris Kaufmann stellte sich im Lesezeichen der letzten Woche so eindrücklich dieser Erfahrung. Die biblische Geschichte gibt uns dabei eine erste wichtige Hilfe, um nicht der Panik ausgeliefert zu bleiben. Sie erzählt davon, dass wir mit unseren Sorgen nicht allein sind. Wir sprechen sie vor Gott aus und vertrauen, dass er sie hört und hilft. Allein das tut schon gut.
Zwei andere konkrete Hilfen gab Pastorin Cordula Schmid-Waßmuth in dem ZDF-Gottesdienst den Zuhörenden mit auf den Weg:
Zum einen lud sie zu einer Atemübung ein, die sich mit einem Gebet verband. Sie schlug vor, sich zunächst auf den Atem zu konzentrieren. Dann sollten die Zuschauenden beim Einatmen das Wort „Gott“ still für sich sprechen. Beim Ausatmen folgten die beiden Worte „meine Stärke“. Und das immer wieder. Tatsächlich eine wunderbare Unterstützung bei der Suche nach innerer Ruhe.
Zum anderen sollte man sich an vergangene Erfahrungen erinnern. So viele Sorgen haben sich nicht bestätigt. Ein Freund schrieb kürzlich auf Facebook: „Spaghetti und Sorgen macht man sich immer zu viel!“ Da ist was dran! Und die Geschichte von der Sturmstillung spricht davon: „Du musst mit allem rechnen – auch mit dem Schönsten!“, so Ralf Meister.
Schließlich bietet das aktuelle Wochenprogramm der Athener Gemeinde eine ganze Reihe von Hilfen gegen die Panik. Da gibt es die vertraute Plauderrunde. Sie lässt uns spüren, dass wir nicht allein sind. Die guten Zusagen der Bibel werden entdeckt. Die Atmung weitet sich beim gemeinsamen Singen. Sitz-Yoga lässt unseren Körper und die Seele zur Ruhe kommen. Schönes kann kreativ gestaltet werden und der Gottesdienst erinnert daran, mit Gott im Kontakt zu bleiben. Was für tolle Angebote!
Und dass wir in all dem nicht nur bei den eigenen Gedanken hängen bleiben, zeigt ein Gebet aus Frankreich, das sich in der vergangenen Woche in den Herrnhuter Losungen fand: „Möge unsere Aufmerksamkeit anderen zum Leben verhelfen. Möge unser Lächeln andere glücklich machen. Mögen unsere Worte dem Leben dienen. Möge unsere Gegenwart anderen eine Hilfe sein. Möge Gott unserem Zeugnis Kraft geben.“
So kann’s klappen mit dem „Luft holen – 7 Wochen ohne Panik.“
Pastor Kurt Riecke