Gestern wurde in Griechenland der Nationalfeiertag gefeiert. Der 25. März ist aber auch ein religiöser Feiertag: Mariä Verkündigung oder Tag der Verkündigung des Herrn oder Verkündigung der Frohbotschaft des Evangeliums. Man denkt an die Ankündigung der Geburt Jesu an Maria durch den Erzengel Gabriel. Wir kennen die Geschichte aus dem Lukasevangelium.
Es ist eines der Hochfeste in der orthodoxen Kirche, wird aber auch in anderen Konfessionen begangen.
Der Engel grüßt Maria „Ich grüße dich, Maria!“ in der deutschen Übersetzung.
Im griechischen Urtext heißt es „χαίρε“ „Freue dich, sei froh“, der damals übliche Gruß.
Im Hebräischen ist es dann Schalom, „Frieden“, und in der lateinischen Übersetzung heißt es „Ave“, für die Römer damals üblich. „Gesegnest seist du, Heil dir“.
Zur Freude laden diese Worte im Neuen Testament ein.
In der evangelischen Kirche in Briesen, im Spreewald, ist diese Ankündigung der Geburt Jesu an Maria an einer Wand dargestellt. Am 25. März fällt dort das Sonnenlicht durch eine kleine Öffnung auf die Wandmalerei. Um 8.30 Uhr ist der Engel im Lichtschein und danach Maria.
Ja, die Verkündigung der Frohbotschaft wird gefeiert.
Es geht um Freude.
Und so hat auch Johann Sebastian Bach für diesen Tag, den 25.03.1725, die Kirchenkantate „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ komponiert. Wir kennen sie als Morgenlied aus dem Gesangbuch.
Die Melodie kommt mir gleich in den Sinn.
Hier die Strophen 1 und 3:
Wie schön leuchtet der Morgenstern,
voll Gnad und Wahrheit vor dem Herrn
uns herrlich aufgegangen (die süße Wurzel Jesse).
Du Sohn Davids aus Jakobs Stamm,
mein König und mein Bräutigam,
du hältst mein Herz gefangen.
Lieblich, freundlich
schön und prächtig,
groß und mächtig,
reich an Gaben,
hoch und wunderbar erhaben.
Gieß sehr tief in mein Herz hinein,
du leuchtend Kleinod, edler Stein,
die Flamme deiner Liebe
und gib, dass ich an deinem Leib,
dem auserwählten Weinstock bleib
ein Zweig in frischem Triebe.
Nach dir steht mir
mein Gemüte,
ewge Güte,
bis es findet
dich, des Liebe mich entzündet.
Überquellende Freude – die ist gerade so nötig und ein gutes Mittel gegen aufkommende Panik und das Sich-Grämen.
Überquellende Freude – Erquickung macht froh.
Dazu passt der Lehrtext der heutigen Tageslosung aus Matthäus 11,28:
Jesus spricht: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“
Pfarrerin Iris Kaufmann