In meinem ersten Lesezeichen vor bald einem Jahr, habe ich Sie, die Leser und Leserinnen des Lesezeichens, nach ihrem Tauf-, Konfirmations- bzw. Trauspruch gefragt und danach, was der jeweilige Spruch für Sie bedeutet.
Fast ein Jahr später durfte ich hier in der Gemeinde meine erste Erwachsenentaufe begleiten und durchführen. In einem bunten Gottesdienst und mit einem kleinen Fest im Anschluss an den Gottesdienst im Kirchgarten, haben wir die Taufe und die Aufnahme in die weltweite christliche Gemeinschaft gefeiert.
Am kommenden Sonntag werden zudem fünf junge Menschen hier in der Gemeinde konfirmiert. Fünf junge Menschen haben sich dazu entschieden, den Segen ihrer Taufe zu bestätigen und „Ja“ zu Gott zu sagen.
Gemeinsam mit den fünf Konfirmanden und unserer Freiwilligen Celina Mateusek habe ich mich vor ein paar Monaten auf den Weg gemacht, um über Themen des Glaubens zu sprechen. Zunächst haben wir die Räume der Gemeinde und die Kirche erkundet, haben uns gefragt, wie überhaupt ein Gottesdienst abläuft, und was die Bedeutung der einzelnen Elemente des Gottesdienstes ist. Besonders intensiv haben wir uns mit dem Vaterunser und dem Glaubensbekenntnis beschäftigt. Auch in die Bibel haben wir einen Blick geworfen, haben geübt, bestimmte Bibelstellen schnell zu finden und haben uns beispielsweise nach der Bedeutung der Schöpfungsgeschichte und der 10 Gebote für heute gefragt. Und an verschiedenen Stellen haben wir uns mit der Frage, was Nächstenliebe bedeutet und wie sie heute aussehen kann, beschäftigt. Ein praktisches Beispiel haben wir durch die Leiterin Reinhild Dehning kennengelernt, nämlich die Arbeit der Seemannsmission hier in Piräus.
Beim Weihnachtsbasar haben die Konfis aktives Gemeindeleben kennengelernt und selbst mit angepackt. Auch das Kirchenjahr mit seinen so unterschiedlichen Zeiten haben wir kennengelernt. Natürlich durfte auch die Betrachtung des Kirchenfensters der Christuskirche nicht fehlen, wir haben es uns ganz genau angeschaut und Jesu Leben und Wirken dabei bedacht. Natürlich kam auch das gemeinsame Essen und Spiele in der Zeit nicht zu kurz.
Für mich war es eine spannende Reise, die ich mit dem Täufling und den fünf Konfirmanden gehen durfte. Eine Reise, auf deren vorletzter Station sich die Konfirmanden noch ihren eigenen Spruch für die Konfirmation ausgesucht haben. Es ist ein Spruch, der das beinhaltet, was sie für ihren Glauben als wichtig und bedeutend ansehen. Und so freue ich mich, dass diese zwei besonderen Ereignisse kurz vor Ende meiner Zeit hier in Athen in der Christuskirche noch stattfinden und gefeiert werden konnten und können.
Katharina Bährle, Pfarrerin im Auslandsvikariat