Liebe Mitglieder und Freunde unserer Athener Gemeinde,
heute vor 538 Jahren wurde Martin Luther geboren.
Frau Pastorin Brigitte Bittermann aus Thessaloniki erinnert an ihn als Grundsteinleger unserer lutherischen Tradition.
Am 10. November 1483 wurde Martin Luther in Eisleben geboren.
Bis heute ziehen in Deutschland an seinem Geburtstag Kinder singend durch Dörfer und Straßen, erinnern an ihn, der bis heute die Traditionen in unseren Kirchen prägt und freuen sich über Süßigkeiten.
Martin Luther: Jura- und Theologiestudent, Augustinermönch und Priester, Lehrer, Schriftsteller, Liederdichter und Reformator.
Sohn, Bruder, Ehemann und Vater.
Auf der Suche nach einem gnädigen Gott stellt er sich allein gegen das damals gängige System der katholischen Kirche und eröffnet mit seiner Suche einen neuen Zugang zur Welt der Bibel, zur deutschen Sprache, zu Gott – mutig, verwegen, risikobereit – seinem Herzen folgend.
In schlimmen Momenten versteigt er sich zu harschen Worten gegen die, die ihm im Weg sind, die ihn nicht verstehen und die er nicht versteht. Er richtet Unheil an.
Was bleibt?
Eine Kirche, die sich immer wieder neu orientieren muss, an dem, was Menschen umtreibt.
Eine Kirche, die um Gottes Wort ringt und sich der Verantwortung bewusst ist, in die Welt der Menschen hinein zu sprechen.
Eine Kirche, die frei ist, weil sie sich von der Barmherzigkeit Gottes getragen weiß.
Ein Lied Martin Luthers begleitet mich besonders in diesen letzten Wochen des Kirchenjahres.
Ich mag es wegen seiner schlichten Melodie und seinen klaren Worten.
1529 hat er es geschrieben und es hat bis heute an Aktualität nichts eingebüßt:
Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist ja doch kein anderer nicht, der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott, alleine.