Liebe Mitglieder und Freunde unserer Athener Gemeinde,
die Woche zwischen dem Ewigkeitssonntag und dem ersten Advent ist eine ganz besondere Zeit. Es ist eine Zwischenzeit. Sie wird im Lesezeichen von Pfarrer i.R. Martin Bergau angesprochen.
Zwischenzeit
Für mich bleibt es der Ewigkeitssonntag. Das ist der letzte Sonntag im Kirchenjahr. Eingebürgert hingegen hat sich weitgehend der Begriff „Totensonntag“. Er mag zunächst besser ausdrücken, um was es geht. Wir gedenken der Verstorbenen, und für Manche wird dieser Tag ein schmerzlicher, mit Gedanken und Erinnerungen gefüllter Tag gewesen sein. Viele besuchen an dem Tag einen Friedhof, legen Blumen an Grabstellen, verweilen still. Oder sie schauen sich Fotos an, lesen alte Briefe, telefonieren mit Angehörigen und Freunden, um mit Trauergefühlen nicht allein zu sein.
Im Angesicht von Gottes Ewigkeit gedenken wir am Ewigkeitssonntag der Toten, bei ihm wissen wir sie als Christinnen und Christen aufgehoben. Das drückt der Ewigkeitssonntag so schön aus.
Dieser liegt nun zurück, und wir sind in der Mitte der Woche angekommen. Sehr rasch wechselt die Stille dieses zurückliegenden Sonntags in die Geschäftigkeit des Alltags, jetzt zumal, wo es auf das Jahresende zugeht.
Doch nun der Wandel. Am kommenden Sonntag feiern wir den ersten Advent. Diese jetzt laufende Woche ist wie ein kurzes Innehalten, ein Atemholen, und dann beginnt etwas Anderes.
Es ist eine sehr besondere Zeit, eine Zwischenzeit. Wir gehen auf das neue Kirchenjahr zu, zünden am Sonntag die erste Kerze an, es wird Advent. Das ist ein rascher Wechsel! Es ist auch ein Wechsel der Stimmungen, Aufbruch, Hoffnung und das Licht.
„Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen.“ (Lukas 12,35) Das ist der Wochenspruch, der diese Tage begleitet. Der Abschnitt ist in der Luther-Ausgabe überschrieben als „Vom Warten auf das Kommen Christi“.
Wir warten auf die Geburt des Gottessohnes. Gott wird Mensch in einem Kind. Er will kommen, auch in unsere bedrängte, verunsicherte und sich verhärtende Welt. Und eben auch in unser Leben, in mein Leben. Mit dieser Zusage beginnt am Sonntag das neue Kirchenjahr. Es ist der erste Advent.