Liebe Mitglieder und Freunde unserer Athener Gemeinde,
im heutigen Lesezeichen von Pastor Oßenkop werden verschiedene Zugänge zum Islam beschrieben.
Wir laden damit herzlich zum Gesprächsabend am kommenden Samstag (1.10., 18 Uhr) zum Thema Islam und Christentum ein …
Mit Hochachtung
Zum Gesprächsabend in unserer Gemeinde am kommenden Samstag sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Das Thema lautet: Islam und Christentum – Was ist das Verbindende, was ist das Trennende?
Wie möchte ich über den Islam an diesem Abend sprechen? Mit welcher Haltung begegnen wir dem Islam?
Da gibt es die neutrale Haltung der Religionswissenschaftler, die die Religionen von außen beschreiben, aber oft nicht dem inneren Sinn einer fremden Religion nachspüren.
Oder es gibt die Haltung der Skeptiker, denen ein religiöses Bekenntnis in der modernen Zeit fremd vorkommt – nach dem Motto: Wie kann man heute noch so etwas glauben?
Es gibt auch bei vielen Menschen die Befürchtung, dass die Werte der christlich geprägten Kultur im politischen Islam nicht geachtet werden.
Und es gibt auch Menschen, die so sehr an der christlichen Tradition hängen, dass sie sich nicht vorstellen können, dass andere Menschen ihren Glauben anders ausdrücken und leben.
Ich möchte dem Islam mit einer anderen Haltung begegnen: Gerade, weil mir Religion und Spiritualität überhaupt wichtig sind, schaue ich mit Interesse, ja mit einem liebevollen Blick darauf, wie Gott in anderen Religionen wirkt und die Menschen inspiriert. Ich betrachte die anderen Religionen nicht als Teufelszeug, sondern als Gottes Werk.
Die Haltung, mit der ich dem Islam begegnen möchte, wurde beispielhaft im Jahr 1965 durch das 2. Vatikanische Konzil der katholischen Kirche formuliert: Das Konzil geht davon aus, dass die nichtchristlichen Religionen wie auch die Christen „Gott als ein und dasselbe letzte Ziel“ vor Augen haben. Weiter heißt es: „Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, sich auch seinen verborgenen Ratschlüssen mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft… Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslimen kam, ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen.“