Liebe Mitglieder und Freunde unserer Athener Gemeinde,
Im heutigen Lesezeichen finden Sie eine Anregung, über den Glauben nachzudenken: Was bedeutet christlicher Glaube? Was beinhaltet er? Welche Kraft kann von ihm ausgehen?
Ein neues Glaubensbekenntnis
Im Sonntagsgottesdienst oder bei einer Taufe wird üblicherweise das sog. „Apostolische Glaubensbekenntnis“ gesprochen: ehrwürdige Worte, die in den ersten Jahrhunderten der Kirchengeschichte zusammengestellt wurden. Mir ist es wichtig, die Stimme der „Mütter und Väter“ im Glauben auch heute laut werden zu lassen. Denn nicht erst wir Heutigen haben uns den Glauben ausgedacht, sondern stehen in einer Geschichte, die wir mit unserem bescheidenen Glauben fortschreiben. Allerdings ist es gut, eigene Worte zu finden, mit denen wir heute den christlichen Glauben beschreiben und bekennen können. Daher lese ich gelegentlich im Gottesdienst in Ergänzung oder als Alternative zum traditionellen Glaubensbekenntnis ein neues Glaubensbekenntnis vor, das in der Sprache unserer Zeit formuliert wurde. Es soll eine Anregung sein, über den persönlichen Glauben heute nachzudenken.
Für den Erntedankgottesdienst habe ich dazu einen Text ausgewählt, den schon vor einigen Jahrzehnten der Theologieprofessor Günter Ruddat geschrieben hat:
„Gott, es ist ein Segen.
Du bist da von Anfang an wie Mutter und Vater.
Du schenkst uns das Leben und gibst uns einen Namen.
Du zeigst uns die Welt und vertraust uns deine Schöpfung an.
Du willst, dass wir Menschen ein Segen sind – für alle Welt.
Das glaube ich – und dazu stehe ich.
Gott, es ist ein Segen.
Du wirst Mensch mitten unter uns in Jesus Christus.
Er lebt deine Liebe bis ans Kreuz und ruft uns zur Nachfolge.
Er steht auf gegen den Tod und stellt uns auf die Füße.
Du willst, dass wir in Christus den Weg des Friedens gehen –
für alle Menschen.
Das glaube ich – und dazu stehe ich.
Gott, es ist ein Segen.
Du gehst mit uns, Heiliger Geist, unter allen Umständen.
Du sprichst uns an wie ein Freund, wie eine Freundin,
und holst uns heraus aus der Furcht.
Du trittst für uns ein und machst uns Mut jeden Tag.
Du willst, dass wir hoffen
auf einen neuen Himmel und eine neue Erde,
in denen Gerechtigkeit wohnt – für alle Zeit.
Das glaube ich – und dazu stehe ich.“
Peter Oßenkop