Liebe Mitglieder und Freunde unserer Athener Gemeinde,
im Lesezeichen von Pfarrerin Iris Kaufmann aus Preveza geht es um Geschichten, die froh machen.
Vor ein paar Tagen bin ich wieder einmal auf die Geschichte von der Maus Frederik von Leo Lionni gestoßen – wir haben das Bilderbuch früher mit den Kindern gelesen.
Sie erzählt von einer Familie von Feldmäusen, die kurz vor dem Winter anfängt, Vorräte für den Winter zu sammeln: Körner, Nüsse, Weizen, Stroh. Alle arbeiten fleißig, nur Frederik nicht. Er sitzt herum, starrt auf die Wiesen und scheint vor sich hinzuträumen. Die anderen Mäuse sind ein wenig sauer, aber er antwortet ihnen, dass er auch etwas sammelt, nämlich Sonnenstrahlen, Farben und Wörter. Als der Winter nun fortgeschritten war, es kalt und grau war, die Vorräte aufgebraucht, und keiner mehr Lust hatte, etwas zu erzählen, erinnerten sich die Feldmäuse an Frederiks Vorräte: Und Frederik beschreibt ihnen die Sonnenstrahlen und die Farben – und den Mäusen wird warm, und sie werden froh. Schließlich trägt er ihnen noch ein selbstgemachtes Gedicht vor, und alle sind begeistert.
Frederik hat ihnen den Winter bunt und warm gemacht.
In Griechenland ist es nicht schwer, sich anzufüllen mit Sonnenstrahlen und Farben, das gibt es auch im Winter.
Und die Wörter? Ich schaue in die heutige Tageslosung, und im Lehrtext geht es um den blinden Bartimäus. Er möchte Jesus um Heilung bitten, und er lässt nicht locker, er weiß, dass Jesus vorbeikommt, und er hört nicht auf, ihn zu rufen, obwohl die anderen ihn zum Schweigen bringen wollen.
Markus 10,48-49: Der blinde Bartimäus rief: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! In der Losung ruft der Psalmbeter: Eile, mir beizustehen, Herr, meine Hilfe! (Psalm 38,23)
Nicht locker lassen auf das zu hoffen, was die Lösung, ein Weg sein kann. Jesus hört ihn und heilt ihn.
Gerade in grauen Tagen, gerade, wenn die Weltereignisse uns den Atem verschlagen und es keine Lösung zu geben scheint, will ich dennoch nicht in Fatalismus verfallen. Sondern das, was schön ist, wahrnehmen, aufnehmen und davon zehren. Das macht das Leben, gerade in grauen Tagen, heller und lässt immer wieder den Funken der Hoffnung hervorblitzen, damit wir nicht locker lassen.