Liebe Mitglieder und Freunde unserer Athener Gemeinde
In diesem Lesezeichen finden sich gute Nachrichten, mit denen Pastor Oßenkop sich von unserer Gemeinde verabschiedet.
Gute Nachrichten
Manchmal möchte man abschalten, wenn man die Nachrichten im Radio oder Fernsehen hört: nur schlechte Nachrichten, viel Schlimmes in der Welt, wenig Erfreuliches, selten Ermutigendes.
Neulich gab es in der Kirche gute Nachrichten; und das kam so: Bei einem Gottesdienst, an dem die Konfirmanden beteiligt waren, waren vor den Altar einige große blaue Tücher gelegt worden. Wir bewegten die Tücher, und siehe da, es kamen drei Flaschen hervor. Eine Flaschenpost, vom Meer ans Ufer gespült. Die Konfirmanden öffneten die Flaschen und fanden darin einige Botschaften: gute Nachricht, ευ-αγγελιον, Evangelium:
„Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein.“
„Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch.“
„Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“
Worte der Bibel, Worte Gottes, wie eine Flaschenpost mit einer guten Nachricht.
Was macht man damit? Wir haben diese Botschaften nicht bestellt. Wir wissen auch nicht, ob sie wahr sind, ob man das wirklich glauben kann. Aber sie sind auf einmal da. Irgendjemand wollte, dass ich sie lese. Ich halte sie nun in Händen. Natürlich kann ich die Zettel wegwerfen oder vergessen. Ich kann sagen: Die Realität in unserer Welt ist doch ganz anders, und die ist ja wirklich schlimm. Trotzdem stehen diese guten Worte jetzt im Raum. Ich kann sie mit mir herumtragen, in die Tasche stecken, wieder hervorholen, nachdenken, träumen. Worte, die bei mir ankommen wollen – es soll doch „Advent“ werden, was ein lateinisches Wort ist und „Ankunft“ bedeutet. Ich kann die Worte weitersagen. Vielleicht werden sie zu einer guten Nachricht für andere: etwas Tröstliches, was man nicht sich selber sagen kann, sondern das einem gesagt werden muss. Es fliegt einem zu, oder es rollt einem vor die Füße – wie eine Flaschenpost.
Ich wünsche jedem und jeder solche guten Worte, Segensworte, die unverhofft zugesprochen werden, Mut machende Worte wie die des Engels, der den Hirten auf dem Feld bei Bethlehem große Freude verkündete.
Peter Oßenkop