Das Weihnachtslicht leuchtet noch immer!
In einem Adventskalender las ich kürzlich die folgende Geschichte von Frank Hofmann:
„Wir haben ein Ritual, meine Tochter und ich. Wenn wir im Winter an die Nordsee fahren, stellen wir uns abends auf den Deich und bewundern den Sternenhimmel, den wir im üppig beleuchteten Hamburg so selten sehen. Das letzte Mal überraschte sie mich mit einer naheliegenden, aber schweren Frage: „Papa, was ist der am weitesten entfernte Stern, den wir hier mit bloßem Auge sehen können?“ Ich musste passen, schlug nach – und erfuhr: Mit menschlichem Auge gerade noch so zu erkennen ist die Sonne „Chi Aurigae“. Sie ist über 2000 Lichtjahre von uns entfernt. Wenn wir Chi Aurigae sehen, schauen wir also auf ein Licht, das vor über 2000 Jahren ausgesandt wurde. Und würde man von diesem Stern auf unsere Erde blicken, könnte man sie zur Zeit Jesu sehen. Oft scheint der Himmel in der Nacht einfach nur dunkel zu sein. Aber all die Lichtinformationen, die damals ausgesandt wurden, sind im Weltraum unterwegs. Das Licht von Bethlehem, es leuchtet noch immer.“
Was für ein schöner Gedanke! Die Lichter der Weihnachtswelt sind noch immer auf dem Weg durch das Weltall. Und für uns ist es gut zu wissen, dass das Weihnachtslicht auch nach 2000 Jahren in unseren Zimmern und unseren Herzen leuchtet. All die kleinen und großen Lichter dieser Zeit erinnern uns daran, dass seit Weihnachten die Finsternis ihre letzte Kraft über uns verloren hat. Und das auch gerade dann, wenn wir manchmal schwere Zeiten durchstehen müssen.
Nehmen wir uns in diesen Tagen Zeit und setzen uns in die Weihnachtsstube ohne besonderes Programm. Genießen wir das Weihnachtslicht mit seiner Wärme und hellen Ausstrahlung. Seit Christi Geburt bleibt es nicht mehr dunkel:
„Freu dich, Erd und Sternenzelt, Gottes Sohn kam in die Welt. Engel zu den Hirten spricht: Freut euch sehr und fürcht‘ euch nicht. Hört’s, ihr Menschen groß und klein, Friede soll auf Erden sein. Halleluja. Uns zum Heil erkoren, ward er heut geboren.“ (Ev. Gesangbuch, 47)
Pastor Kurt Riecke