Der Monatsspruch vom Februar ist ganz kurz und bündig:
„Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen.“ (1. Mose 21, 6)Wir kennen die Geschichte: Im 11. Kapitel wird berichtet, dass Sara lachte, nachdem ihr in ihrem hohen Alter noch eine Schwangerschaft verheißen wurde. Es ist nicht so richtig klar, warum sie lachte. Aus Freude, dass sie doch noch ein Kind bekommen würde? Aus Ungläubigkeit, weil es ihr unmöglich erschien? Oder hatte sie gar das Gefühl, dass sie sich lächerlich machte? Wie auch immer. Gott ließ mich lachen. Die Freude macht das Leben leichter.
Das beschreibt auf sehr schöne Weise die Dichterin Mascha Kaléko in ihrem Gedicht:
Sozusagen grundlos vergnügt
Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen Und dass es regnet, hagelt, friert und schneit. Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit, Wenn Heckenrosen und Holunder blühen. – Dass Amseln flöten und dass Immen summen, Dass Mücken stechen und dass Brummer brummen. Dass rote Luftballons ins Blaue steigen. Dass Spatzen schwatzen. Und dass Fische schweigen.
Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht Und dass die Sonne täglich neu aufgeht. Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter, Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter, Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn. Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehen! Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn. Ich freue mich vor allem, dass ich bin.
In mir ist alles aufgeräumt und heiter: Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt. An solchem Tag erklettert man die Leiter, Die von der Erde in den Himmel führt. Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben, – Weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben. Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne Und an das Wunder niemals ganz gewöhne. Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu! Ich freue mich, dass ich … Dass ich mich freu.
(aus „In meinen Träumen läutet es Sturm“ von Mascha Kaléko)
Pfarrerin Iris Kaufmann