Sowohl die Losung für den heutigen Tag als auch der Lehrtext sind zwei ausgesprochen schöne Texte: Psalm 142, 4: Wenn mein Geist in Ängsten ist, so kennst du doch meinen Pfad. Und: Matthäus 11,28: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Der Pfad, das ist ja oft ein ganz kleiner Weg, den muss ich suchen, mit viel Gestrüpp und Hindernissen, und oftmals ist er zugewachsen, und ich weiß dann nicht so recht, wie und wo es weitergeht.
Wie es weitergeht? Diese Frage stellt sich immer wieder– es müssen Entscheidungen getroffen werden. Und eine Entscheidung für das Eine ist dann die Entscheidung gegen das Andere, und das muss ich aushalten. Ich bin auf dem Weg. Und habe keinen fertigen Plan.
Der Autor Erich Kästner hat gesagt: „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“
Wie klug! Ja, das ist gut – einfach gehen, nicht stehenbleiben.
Und das wahrnehmen, was um mich herum da ist. Gehen um des Gehens willen, in Bewegung bleiben – dann geht es schon weiter, irgendwie und irgendwohin – und laut Psalm 142, 4 weiß jemand, wie und wo es lang geht.
Theodor Fontane (1819-1898) hat einen guten Rat:
Guter Rat An einem Sommermorgen da nimm den Wanderstab, es fallen deine Sorgen wie Nebel von dir ab.
Des Himmels heitre Bläue lacht dir ins Herz hinein und schließt, wie Gottes Treue, mit seinem Dach dich ein.
Rings Blüten nur und Triebe und Halme von Segen schwer, dir ist, als zöge die Liebe des Weges nebenher.
So heimisch alles klingt als wie im Vaterhaus, und über die Lerchen schwingt die Seele sich hinaus.
Pfarrerin Iris Kaufmann