Auftakt zum Sommer-Impuls 2023:
Es ist Sommerzeit. Jeweils zum Sonntag werden in gewachsener Tradition Bilder und Gedanken in Form eines „Sommer-Impulses“ hochgeladen. Geplant wird dies für die Sonntage, an denen in der Christuskirche im Zuge der Sommerwochen kein Gottesdienst angeboten wird, also zwischen dem 20.07. und dem 19.08 des Jahres.
In diesen Wochen wird das große Kirchenfenster, das mit seinem Umfang von 60 qm den Kirchenraum prägt, restauriert. Walter von Ruckteschell hat es gestaltet, und es ist im Zuge der Einweihung der Kirche 1934 eingebaut worden.
Jetzt befindet sich das Kirchenfenster allerdings in seinen Einzelteilen in der Werkstatt von der Kunstglaserin Antonia Eleftheriadou in Patras und wird von ihr und ihrem Team behutsam bearbeitet. Eine spezielle Rahmenkonstruktion für Blei- und Schutzverglasung soll das Kirchenfenster für die kommenden Jahrzehnte sicher halten und schützen wofür der Schmied Christos Sialesiotis Verantwortung übernommen hat.
Die Gemeinde wartet nun auf die erfolgreiche Restaurierung und den Wiedereinbau des Kirchenfensters in den kommenden Wochen.
Im Vorbereitungsteam für die Sommer-Impulse haben wir überlegt, jeweils ein Motiv, einen eigenen Gedanken, eine Besinnung auf das Kirchenfenster auszuwählen, um es somit im Bewusstsein zu halten.
Vermutlich werden sich manche Gedanken auch hernach, wenn das Fenster als Ganzes wieder betrachtet werden kann, erinnernd einstellen.
Die reiche, farbenprächtige Gestaltung des Fensters bietet dafür eine sich nicht erschöpfende Vielfalt.
Gestaltet wird der Sommer-Impuls von einer Gruppe aus der Gemeinde und in Absprache mit Pfr. i.R. Martin Bergau.
Sommerimpuls zum 6. Sonntag nach Trinitatis am 16. Juli 2023:
Wochenspruch
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!
Jesaja 43,1b
Das Kirchenfenster hat als Basis für die Darstellungen ein biblisches Wort aus dem Neuen Testament:
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Johannes 3,16
Gedanken zum Bild:
Am Abschluss des farbleuchtenden Kirchenfensters die Schrift: Auf seiner Basis am unteren Rand steht das biblische Wort aus dem Johannesevangelium, das sich auf die ganze Unterseite erstreckt. Durch den vorn stehenden Tisch im Altarraum erschließt es sich dem Betrachter erst nach und nach, weil die Worte teils verdeckt sind. Also hat Gott die Welt geliebt! Was immer geschieht, was gut begründet dagegen einzuwerfen wäre: also hat Gott die Welt geliebt.
Der Satz ist wie eine Unterschrift, eine vergewissernde Bestätigung für all das Geschehen, das in den Motiven des Fensters Gestalt findet. Das ist die liebevolle Zuwendung Gottes für die Welt. Weil Gott die Welt liebt, entsandte er seinen Sohn in die Welt, zu den Menschen. Alles Geschehen um Geburt, Taufe und dem Handeln Jesu in der Welt hat allein darin ihre Grundlage, das Fundament. Das ist wahrhaftig und trägt.
Es hatte seine eigene Symbolik, dass mit diesem Ausschnitt aus dem Johannesevangelium das letzte Element des Fensters aus seinen Verfugungen herausgelöst wurde, um es für den Transport in die Werkstatt der Kunstglaserin Antonia Eleftheriadou in Patras freizulegen.
Der Eine schaut den Arbeitenden zu, beobachtet und kommentiert aus dem Erfahrungsschatz etlicher Berufsjahre. Vorsichtig trennt der andere Mitarbeiter mit seinen Instrumenten das Fensterelement aus seinen Halterungen und achtet darauf, keine Beschädigungen durch Abplatzen des Materials herbeizuführen. Immer wieder hält er inne und setzt neu an.
Neben ihm kniet die Kunstglaserin Antonia Eleftheriadou, hält das Fenster behutsam in ihren Händen. Worte wechseln hin und her, neu ansetzen, prüfen, zwischendurch auch Stille, allein das Hämmern des Keils. Nach und nach löst sich das Fenster und wird in eine dafür vorbereitete Schutzvorrichtung gelegt.
Ich betrachte es, so klein wirkt es ohne die Zusammenschau im Großen. Die Spuren der Zeit sind ablesbar – wie sollte es auch anders sein, all den Witterungen und Erschütterungen über so viele Jahre ausgesetzt.
Das war am 27. Mai, und ich hatte den Schließdienst für die Kirche übernommen. Nun heißt es warten, auch vertrauen auf das Gelingen und das Geschick der Fachkräfte.
So soll es bald wieder leuchten, in der Kirche, das Fundament in dem Glaubenssatz aus dem Johannesevangelium:
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Gebet:
Ich-werde ist der Gott –
diese Stimme.
Er hat uns gemacht –
wir nicht ihn.
Er führt uns
durch wüste Orte
Zu dem Quell
seines Wortes.
Dank dafür
und gesegnet
du, der du deine Gemeinde
zusammenhältst.
Nach Psalm 100
Meditation von Huub Osterhuis
Segen für diesen Tag:
Gott segne und behüte dich. Er bewahre und leite dich, dass er dich stärke auf deinen Wegen