Liebe Mitglieder und Freunde unserer Athener Gemeinde,
am heutigen Sonntag kommt zu Ihnen der letzte Text unserer kleinen Reihe „Sommer-Impuls“.
Im Zentrum jedes Impulses standen ein Bild, das die/den Schreibende/n besonders berührt hat, und ihre/seine Gedanken dazu. Beides war eingerahmt von einem biblischen Text sowie einem Gebet am Anfang und einem Segen zum Tag und zur Woche am Schluss.
Mitgewirkt haben an den Sommer-Impulsen, in alphabetischer Reihenfolge, Pfr. i.R. Martin Bergau, Pfrin. Brigitte Bittermann, Frau Ute Dürrbaum, Pfrin. Iris Kaufmann, Frau Dr. Caroline Wagner und Frau Dr. Silke Weißker-Vorgias.
Uns hat es viel Freude gemacht, die Sommer-Impulse zu erstellen und wir danken für Ihre positiven Rückmeldungen.
Sommerimpuls
zum 13. Sonntag nach Trinitatis, 29. August 2021
Im Wochenspruch für die neue Woche lesen wir:
„Christus spricht: Was ihr für einen meiner Brüder oder eine meiner Schwestern getan habt – und wenn sie noch so unbedeutend sind – das habt ihr für mich getan.“
Matthäusevangelium 25,40b
Friede sei mit euch von Gott dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wir beten mit Worten aus Psalm 112:
Halleluja! Wohl dem, der Gott fürchtet, der große Freude hat an seinen Geboten! Sein Geschlecht wird gewaltig sein im Lande; seine Kinder werden gesegnet sein. Reichtum und Fülle wird in ihrem Hause sein und ihre Gerechtigkeit bleibt ewiglich. Im Dunkeln ist er ein Licht für aufrechte Menschen. Gnade, Barmherzigkeit und Liebe strahlt er aus. Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht und das Seine tut, wie es recht ist! Sein Herz hofft unverzagt auf Gott. Sein Herz ist getrost und fürchtet sich nicht. Er streut aus und gibt den Armen. Seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich. Sein Ansehen wächst und wird in Ehren gehalten. Halleluja
Bienen haben mich schon immer fasziniert!
Ich liebe ihr Summen. Es erinnert mich an unbeschwerte Tage im Spätsommer bei Zwetschgenkuchen mit Streusel und Sahne.
Die Arbeit der Imker, die Ruhe, die sie dabei ausstrahlen, beobachte ich gerne und ich mag den Honig in all seinen Variationen.
Sie können auch unangenehm werden, die Bienen, wenn man auf der Terrasse gemütlich seinen Kuchen essen oder seinen Saft trinken möchte und sie können gefährlich werden, wenn man auf ihren Stich allergisch reagiert…
Mich beeindruckt die Emsigkeit der Bienen, als wüssten sie, dass sie durch ihre Arbeit zum Erhalt unseres Lebens beitragen.
Ich weiß von der Sorge der Imker und vieler Wissenschaftler um das sich ausbreitende Sterben von Bienenvölkern durch Monokulturen, Pestizide, Umweltgifte, die Zerstörung von Lebensraum … Nicht erst seit dem Roman von Maja Lunde: „Die Geschichte der Bienen“ ahnen wir, wie wichtig die Arbeit der Bienen (und vieler anderer Insekten) für uns als Menschen, für unser ganzes ökologisches System, für unser Überleben ist.
Vielleicht klingt es in Ihren Ohren seltsam, aber ich möchte die Bienen und andere Tiere mit einbeziehen in den Kreis derer, von denen Jesus sagt, dass sie unsere Brüder und Schwestern sind und unseren Respekt verdienen, unsere Zuwendung und Hilfe. So, wie wir Menschen, sind sie alle ein Teil des Lebens und unseres komplizierten ökologischen Systems. So wie ich mich anderen Menschen in ihrer Bedürftigkeit zuwende und in ihnen Christus entdecken kann, so brauchen auch sie in besonderer Weise unsere Aufmerksamkeit und auch unsere Liebe: „Was ihr für einen meiner Brüder oder eine meiner Schwestern getan habt – und wenn sie noch so unbedeutend sind – das habt ihr für mich getan.“
Ganz uneigennützig sind diese Gedanken nicht. Die Bienen können ohne uns existieren, wir aber nicht ohne die Bienen.
Ich bitte Gott um einen klaren Blick für unser Eingewobensein in die Abläufe des Lebens, dafür, dass wir anerkennen, dass wir Menschen nur ein kleiner Teil sind im großen Lebenssystem – damit wir uns einander zuwenden.
Ich bitte Gott um einen klaren Blick für unsere eigene Bedürftigkeit an so vielen Stellen unseres Lebens, dafür, dass wir erkennen, dass wir einander brauchen – damit wir uns einander zuwenden.
Ich bitte Gott um einen klaren Blick für die Not in unserer Welt unter Menschen und Tieren, dafür, dass wir wahrnehmen, dass wir alle „im gleichen Boot sitzen“- damit wir uns einander zuwenden als Brüder und Schwestern.
Gott segne uns mit reiner Luft, die uns atmen lässt.
Er segne uns mit sauberem Wasser, das unseren Durst stillt.
Er segne uns mit dem Duft der Erde, die uns ernährt.
Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen