Herr über Leben und Tod,
gerade in der weltweiten Zeit der Krise und Seuche kommen wir zu Dir:
Herr, wir bringen Dir alle Erkrankten und bitten Dich um Trost und Heilung!
Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden!
Zeige Dich ihnen als der Auferstandene, der den Tod besiegt hat!
Bitte tröste alle, die jetzt trauern und Angst haben.
Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie.
Gib allen Krankenschwestern und Pflegern Kraft, wenn sie in extreme Situationen kommen.
Stärke die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung mit Mut und Besonnenheit.
Wir beten für alle, die in Panik sind. Alle, die von Angst überwältigt sind.
– um Frieden mitten im Sturm, um klare Sicht, um Deinen Trost!
Guter Gott, wir bringen Dir alle, die in Quarantäne sein müssen, die sich einsam fühlen und die, die niemanden umarmen können.
Berühre Du ihre Herzen mit Deiner Sanftheit.
Wir bitten Dich, dass diese Epidemie abschwillt, dass die Zahlen zurückgehen, dass Normalität wieder einkehren kann.
Wir danken Dir für jeden Tag, den wir gesund sein dürfen!
Wir begreifen neu, dass das Leben ein Geschenk ist.
Wir erkennen, dass wir irgendwann sterben werden und nicht alles kontrollieren können.
Wir sehen, dass Du allein ewig bist und dass im Leben so vieles unwichtig ist, was oft so laut daherkommt.
Danke, dass Du uns ewiges Leben schenkst durch Jesus!
Niemand und nichts kann uns aus seiner Hand reißen.
Stell uns Dein kommendes Reich vor Augen.
Lege die Freude der Ewigkeit in unser Herz
und hilf uns, unser Leiden zu tragen, wenn Du es uns auferlegst.
Öffne uns die Augen und lass uns dankbar werden für vieles,
was wir ohne diese Krisen übersehen hätten,
Wir vertrauen Dir.
Amen
So haben wir auch am vergangenen Sonntag gebetet. Wir: Martin, Theologiestudent aus Jena, der bei uns im Gemeindehaus wohnt, ein eifriger Gottesdienstbesucher, der vor der Tür stand, als ich gerade den Beschluss der beiden Vorstände der Evangelischen Kirche Deutscher Sprache in Griechenland, Verein und Religiöse Juristische Person an die Türen von Kirche und Gemeindehaus kleben wollte, dass wir bis auf Weiteres keine Gottesdienste mehr feiern werden. Und Jörg, Carola und ich, die wir uns ganz spontan für eine Fürbitte in der Kirche verabredet hatten.
Wir haben pünktlich um 10.00 Uhr kräftig die Glocken geläutet. Wir wollten hören lassen: Die Kirche ist hier! Geschlossen aus Vernunft, aber offen im Sein. Wir sind da, mit Euch, für Euch. Wir haben die Kerzen angezündet, jeder hat einen Psalm gelesen, wir haben gesungen, ohne Orgel, aber so kräftig, wie sonst nie. Auch das Lied von Paul Gerhard Befiehl du deine Wege, EG 361.
1. Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.
2. Dem Herren musst du trauen, wenn dir’s soll wohlergehn; auf sein Werk musst du schauen, wenn dein Werk soll bestehn. Mit Sorgen und mit Grämen und mit selbsteigner Pein lässt Gott sich gar nichts nehmen, es muss erbeten sein.
5. Und ob gleich alle Teufel hier wollten widerstehn, so wird doch ohne Zweifel Gott nicht zurücke gehn; was er sich vorgenommen und was er haben will, das muss doch endlich kommen zu seinem Zweck und Ziel.
Warum die fünfte Strophe? Was Gott sich vorgenommen und was er haben will, das muss doch endlich kommen zu seinem Zweck und Ziel. Ist das vielleicht auch eine Folge von Corona? Haben wir die Schöpfung nicht überstrapaziert, das von Gott Gegebene missbraucht? Und plötzlich wird durch einen winzigen, nicht sichtbaren Virus die Welt quasi über Nacht entschleunigt. Wir finden zurück zu dem, was wir wirklich brauchen. Und dazu haben wir Zugang, wenn schon nicht mehr zur Kirche!
Dieses Foto mit Text hat mir Anna Bertels (GebenGibt) weitergeleitet. Beten ist nicht abgesagt! Am letzten Sonntag nicht und an keinem Tag. Lasst uns beten, egal wo wir sind, am kommenden Sonntag um 10.00 Uhr und an jedem Tag.
Bleiben Sie alle gesund, behütet und guten Mutes!
Carola, Hilde, Jörg und Martin