Das Altarfenster in der Christuskirche – ein Glaubensbekenntnis
Auf dem großen Fenster an der Altarwand unserer Kirche kommen in den einzelnen Szenen zentrale Glaubensaussagen bildlich zur Sprache. Man kann das Fenster als ein Glaubensbekenntnis verstehen. Für den Festgottesdienst am vergangenen Sonntag habe ich solch ein Glaubensbekenntnis zu formulieren versucht und bin dabei an den einzelnen Bildthemen des Fensters entlang gegangen. Den folgenden Text haben wir im Anschluss an das traditionelle Apostolische Glaubensbekenntnis vorgelesen:
Wir glauben und bekennen, dass das Fundament unseres Glaubens die Liebe Gottes und seine Treue zu uns Menschen ist: „Also hat Gott die Welt geliebet, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“
Wir glauben, dass uns in Jesus Christus Gott begegnet ist. Er wurde von Maria geboren, er war ein Mensch wie wir. Er ist Hoffnungsträger für Menschen verschiedener Herkunft und Prägung: für Hirten und Sterndeuter.
Jesus wurde von Johannes dem Täufer im Jordan getauft, ein Mensch wie wir, der unser Leben geteilt hat. Er erkennt seine Berufung: Er ist geliebter Sohn Gottes, an dem Gott Wohlgefallen hat. In unserer Taufe heute geschieht unsere Berufung.
Jesus sucht die Tischgemeinschaft mit uns Menschen. Wenn wir heute in seinem Namen versammelt sind und Abendmahl feiern, sind wir mit ihm verbunden. Er ist gegenwärtig in Brot und Wein.
Jesus wurde gekreuzigt. Sein Leben war Hingabe an Gott und Hingabe für die Menschen. Er streckt seine Arme aus, er gewährt Vergebung und stiftet Versöhnung. Durch ihn haben wir Frieden.
„Also hat Gott die Welt geliebet, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Davon handeln die vier Evangelien. Matthäus, Markus, Lukas und Johannes haben uns die frohe Botschaft von Jesus erzählt.
Jesus lebt. Er hat den Tod überwunden. Die Grabwächter, die die Realität des Todes sicherstellen sollen, haben keine Macht über ihn. Christus ist der Herr.
Wir glauben, dass Gott durch den Heiligen Geist unter den Menschen wirkt. Er wirkt in der christlichen Gemeinde, die zusammensteht. Durch das Licht der Auferstehung werden die Apostel zur Gemeinschaft der Heiligen im Licht – wie wir auch.
Auch Paulus von Tarsus öffnet sich dem Wirken Gottes. Er wird von der Botschaft von der Liebe Gottes so ergriffen, dass sich sein Leben ändert. Er wird Apostel, das heißt: Gesandter Gottes.
Der Apostel Paulus trägt die christliche Botschaft in die Welt des Römischen Reiches. Sie gilt allen Menschen zum Heil. Er kommt auch nach Athen. Er predigt das Wort vom Kreuz, das Wort von der Versöhnung der Menschen mit Gott. Gott ist kein unbekannter Gott mehr, sondern hat sich uns in Jesus Christus offenbart.
„Also hat Gott die Welt geliebet, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Gottes Treue braucht eine Antwort. Sie findet ein Echo, wenn wir Gott vertrauen und mit ihm in Treue verbunden sind. Er ruft uns auch heute in die Nachfolge. Wir sind aufgerufen, die Botschaft weiterzutragen.
Pastor Peter Oßenkop