Glück
Im alltäglichen Sprachgebrauch benutzen wir es schnell mal, dieses Wort: „Du hast Glück gehabt“. Oder wir wünschen „viel Glück“ vor einer Prüfung.
Glücklich sein ist noch mehr.
Sich einmal so richtig glücklich fühlen – das ist besonders, und das ist wirklich so schön.
Ausgefüllt vom Glück.
Beseelt vom Glück.
Durchflutet vom Glück.
Manchmal sind es nur Augenblicke, aber es fühlt sich so gut an.
Was immer es auch sei: ein Zusammentreffen mit nahen Menschen, die Gewissheit spüren, dass der/die andere für mich da ist, ein traumhafter Sonnenuntergang, obwohl ich ihn schon so oft gesehen habe, die Diagnose, dass alles in Ordnung ist …
Oder eine schöne Geschichte, wie die folgende von Ursula Wölfel:
„Mein Garten ist wie ein Wald“, sagte Joschi. „Ringsherum ist alles zugewachsen, man kann nicht hineinsehen. In der Mitte ist eine Wiese mit Blumen, aber es gibt keinen Weg und keine Beete. Ein Bach läuft mittendurch. Am Ufer wachsen solche Blumen wie diese dort.“ – „Schwertlilien?“, fragte die Frau.
„So ähnliche“, sagte Joschi. „Und dann habe ich eine Hütte in meinem Garten, nein, eigentlich zwei. Eine ist oben in einem Baum, man muss mit einer Strickleiter hinaufklettern. Die andere steht zwischen den Bäumen in meinem Wald. Daneben ist der Gemüsegarten, da habe ich Radieschen und Salat gepflanzt und auch ein paar Kartoffeln. Abends ist es besonders schön. Dann rauschen die Bäume, und ich sitze mit meinen Freunden am Feuer.“-
„Und deine Eltern erlauben dir, dass du nachts ganz allein im Garten schläfst?“
„Ich hab doch gar keinen Garten“, sagte Joschi.
Ich lese die Tageslosung von heute aus Sprüche 14, 26:
Wer den Herrn ehrt und achtet, hat eine sichere Festung.
Der Lehrtext dazu (Röm 8,35) ergänzt das:
Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?
Wie tröstlich in diesen beunruhigenden Zeiten.
Ein Glück, dass uns das zugesagt ist!
Pfarrerin Iris Kaufmann