Liebe Mitglieder und Freunde unserer Athener Gemeinde,
das heutige Lesezeichen von Pfarrerin Iris Kaufmann aus Preveza spricht vom Lobe Gottes.
So will ich dich loben mein Leben lang und meine Hände in deinem Namen aufheben. So lautet die Tageslosung aus Psalm 63,5.
Das Lob Gottes geht uns nicht immer einfach über die Lippen. Wie kann es auch aussehen im alltäglichen Leben, in der Routine der Pflichten, der Langeweile, des Begrenzt – Seins, der trüben Gedanken, die sich einschleichen? Wir sind ja längst nicht immer fröhlich!
Die Person, die hier lobt, verspricht es mit den Händen zu tun. Das ist schön: auf die Worte folgen Taten. Ich will meine Hände in deinem Namen aufheben: Das heißt doch, in dem, was wir tun, loben wir Gott, und das kann auf vielen verschiedenen Wegen geschehen – so, wie es zu uns passt.
Für den Jahrhundertmusiker Leonard Bernstein sind es die Künstler, die die Gegenwart Gottes den Menschen vor Augen führen:
„Unsere Wahrheit, wenn sie vom Herzen kommt, und die Schönheit die wir aus ihr hervorbringen, sind vielleicht die einzigen wirklichen Wegweiser, die übriggeblieben sind, die einzigen klar sichtbaren Leuchttürme, die einzige Quelle der Erneuerung der Vitalität der menschlichen Weltkulturen.
Wo Wirtschaftsfachleute hadern, können wir heiter sein.
Wo Politiker ihre diplomatischen Spiele betreiben, können wir Herz und Hirn bewegen.
Wo die Habgierigen raffen, können wir schenken.
Unsere Federn, unsere Stimmen, unsere Pinsel, unsere Pas de deux, unsere Worte, unsere Cis und Bs steigen viel höher als die höchste Öl-Fontäne.
Sie können Eigennutz in die Knie zwingen.
Sie können uns vor dem moralischen Niedergang bewahren.
Vielleicht sind es überhaupt nur die Künstler, die das Mystische mit dem Rationalen versöhnen und dann fortfahren können, die Gegenwart Gottes der Menschheit vor Augen zu führen.“
Und hier sehe ich den Dirigenten Leonard Bernstein, wie er seine Hände erhebt!
Genießen wir es – zum Lobe Gottes!